Winterblues
Herbst und Winter sind für viele Menschen herausfordernd. Das Licht nimmt ab. Es wird kälter. An manchen Tagen ist es so dunkel, dass wir unser kuschelig warmes Bett nicht verlassen möchten. Die Leichtigkeit des Sommers scheint verflogen, Schwere macht sich breit. Das Schlafbedürfnis ist enorm. Der Appetit scheint kein Ende zu nehmen und dann ist da noch diese gedrückte, ja zum Teil sogar wirklich miese Stimmung.
Laut Statista leidet mehr als jeder Zweite (59%) hierzulande, zumindest zeitweise, unter Winterblues.
Zu einem gewissen Teil ist das sogar ganz normal, unser Körper schaltet in der kalten Jahreszeit in einen anderen Modus um. Doch schauen wir uns das einmal näher an. Sonne & Tageslicht macht eine Menge mit uns. Unter anderem wirkt es auf unseren Körper stoffwechselanregend.
Neurotransmitter werden produziert und ausgeschüttet. Neurotransmitter sind chemische Botenstoffe, die als Reizweiterleitung zwischen zwei Nervenzellen fungieren. Um es bildlicher zu machen, stellen Sie sich das einfach wie Schmiermittel zwischen den Gelenken vor. Ohne ist keine reibungslose Bewegung möglich.
Hier einige der wichtigsten Neurotransmitter im Überblick:
– Dopamin, es regt die Konzentration an, steigert die Motivation & sorgt für Glücksgefühle
– Noradrenalin, es steigert Herz- & Blutdruckleistung, regt die Bildung & Freisetzung von Adrenalin an
– Serotonin, es hebt die Stimmung, steigert den Appetit, hemmt unsere Schmerzen & wird nachts zu
– Melatonin umgewandelt, welches unseren Schlaf- & Wachrhythmus regelt & steuert
Wichtig zu erwähnen ist an dieser Stelle die essenzielle Aminosäure L-Tryptophan. Sie ist die Vorstufe von Serotonin und in einigen Lebensmitteln, beispielsweise Hafer, Schokolade und Nüssen enthalten. Essenziell bedeutet in diesem Fall, dass unser Körper nicht selbst in der Lage ist, sie herzustellen. Derzeit sind 20 Aminosäuren bekannt. 9 davon sind essenziell. Aminosäuren sind vereinfacht gesagt Eiweißbausteine. Sie dienen unter anderem als „Baumaterial“ für Haut, Muskulatur, unser Immunsystem und zahlreiche Stoffwechselvorgänge.
Nicht zu vernachlässigen ist auch die körpereigene Bildung von Vitamin D3 über die UVB Strahlung der Sonne. Die Aufnahme erfolgt über die Haut. Vitamin D3 ist im eigentlichen Sinne kein Vitamin, sondern ein Hormon und sorgt in Verbindung mit Vitamin K2 für die Bildung starker Knochen und darüber hinaus für eine bärenstarke Immunabwehr.
Wenn wir uns jetzt die Frage stellen, was wir selbst gegen Winterblues tun können, gibt es zwei kraftvolle Stellschrauben, an denen wir drehen können. Zum einen Vitamin D3 über UVB-Licht oder als Nahrungsergänzung, zum anderen die Ernährung und gezielte Aufnahme von L-Tryptophan über Nahrungsmittel oder Einnahme dieser essenziellen Aminosäure als Vorstufe des Neurotransmitters Serotonin. Siehe auch folgende Blogbeiträge: Nahrungsmittel als Stimmungsaufheller sowie Lichtrituale für die dunkle Jahreszeit.
Unterstützen Sie sich zusätzlich mit ausreichend Schlaf – gerade in der kalten Jahreszeit. Gönnen Sie sich regelmäßig, unabhängig des Wetters, Bewegung an der frischen Luft, auch wenn es nur für ein paar Minuten ist. Bringen Sie Ihren Stoffwechsel durch: sportliche Betätigung, Massagen, Saunagänge, Eisbaden, Lachyoga oder wohlriechende Düfte mal ordentlich in Schwung.
Und zu guter Letzt: sorgen Sie gut für sich und kommen Sie entspannt durch diese Zeit.
Sollten Sie Unterstützung benötigen, bin ich gerne für Sie da.
Ihre Daniela Hendrych