Was ist Psychische Gesundheit?
Psychische Gesundheit beschreibt den Zustand des inneren Wohlbefindens, in dem ein Mensch seine geistigen und emotionalen Fähigkeiten voll entfalten und mit täglichen Belastungen, Problemen und Schwierigkeiten gut umgehen kann. Psychische Gesundheit bedeutet mehr als die bloße Abwesenheit psychischer Störungen – sie bedeutet, in einem inneren Gleichgewicht zu leben, ein Gleichgewicht, das Körper, Geist und soziale Beziehungen miteinander verbindet.
Ein zentraler Faktor für psychische Gesundheit ist die Gemeinschaft mit anderen Menschen. Soziale Verbundenheit stärkt das Gefühl der Zugehörigkeit und Sicherheit. Austausch, Vertrauen und geteilte Erfahrungen wirken wie ein seelisches Schutzschild gegen Einsamkeit und Überforderung. Studien zeigen, dass stabile soziale Beziehungen das Risiko für Depressionen oder Angststörungen deutlich senken können. Gemeinschaft – ob in Familie, Freundeskreis, Nachbarschaft oder unter Kollegen – gibt Halt und stärkt die Resilienz.
Ebenso wichtig ist die Verbindung mit der Natur. Der Aufenthalt im Grünen, die Erdung, das Erleben von Jahreszeiten, Wind, Sonne und Erde wirken nachweislich ausgleichend auf das Nervensystem. Naturkontakt senkt den Stresshormonspiegel, verbessert die Stimmung und fördert Achtsamkeit. Schon kurze Spaziergänge im Park oder bewusste Atempausen im Freien können die emotionale Stabilität fördern und das Gefühl von Lebendigkeit stärken.
Auch Ernährung spielt eine entscheidende Rolle. Eine ausgewogene, nährstoffreiche Kost mit frischem Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, hochwertigen Fetten und ausreichend Flüssigkeit unterstützt die Produktion wichtiger Neurotransmitter wie Serotonin und Dopamin, die für das Wohlbefinden notwendig sind. Regelmäßige Mahlzeiten und achtsames Essen fördern zudem das Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse. Lesen Sie dazu auch: https://psychotherapie-hendrych.com/nahrungsmittel-als-stimmungsaufheller/
Das Tageslicht ist ein weiterer, oft unterschätzter Faktor. Natürliches Licht reguliert unseren zirkadianen Rhythmus und damit Schlaf, Energie und Stimmung. Besonders in den dunkleren Monaten kann künstliches Licht – vor allem in Form von Tageslichtlampen – helfen, dem Körper ausreichend Helligkeit zuzuführen. Licht beeinflusst die Ausschüttung von Melatonin und Serotonin, was sich direkt auf die psychische Stabilität auswirkt. Lesen Sie dazu auch: https://psychotherapie-hendrych.com/lichtvolle-unterstuetzung-in-der-dunklen-jahreszeit/
Im digitalen Zeitalter gewinnt der Medienkonsum im Kontext psychischer Gesundheit zunehmend an Bedeutung. Dauerhafte Reizüberflutung, Vergleiche in sozialen Netzwerken und ständige Erreichbarkeit fördern Stress und Unruhe. Besonders vor dem schlafen gehen ist es wichtig, uns auf die Nacht und den Schlaf einzustimmen. Vielen von uns ist nicht bewusst, dass die Nutzung von Mobilen Devices in den Abendstunden unser Gehirn nochmal „hochfährt“ und Schlafstörungen fördern kann. Ein bewusster, zeitlich begrenzter Umgang mit digitalen Medien, Pausen von Bildschirmen und die Pflege analoger Erlebnisse sind daher wichtige Schutzfaktoren für das seelische Gleichgewicht.
Nicht zuletzt braucht die Psyche Ruhe – sowohl im äußeren als auch im inneren Sinne. Stille, Entschleunigung und ausreichend Schlaf ermöglichen Regeneration und Verarbeitung von Eindrücken und Erlebtem. Phasen der Ruhe sind kein Luxus, sondern eine Voraussetzung für emotionale Stabilität. Achtsamkeitsübungen, Meditation oder einfach Momente bewusster Pausen helfen, innere Klarheit und Gelassenheit zu bewahren oder wiederzuerlangen.
Körperliche Bewegung, Kreativität und Sinnhaftigkeit tragen ebenso immens zur psychischen Gesundheit bei. Bewegung setzt Glückshormone frei, künstlerischer Ausdruck öffnet emotionale Räume, und ein Gefühl von Sinn verleiht dem Leben Richtung, Motivation und Befriedigung.
Psychische Gesundheit entsteht also aus einem Zusammenspiel verschiedener Lebensbereiche – sie ist ein dynamisches Gleichgewicht, das gepflegt, geschützt und erhalten werden will.
Wer in Beziehung bleibt – zu sich selbst, zu anderen Menschen und zur Umwelt – stärkt die Basis für ein erfülltes und seelisch gesundes Leben.
Laut dem Report „Psychotherapie aktuell 2021“ sind rund 17,8 Millionen Erwachsene in Deutschland jährlich von einer psychischen Störung betroffen. Das entspricht etwa 27,8 % der erwachsenen Bevölkerung.
Bei unter 18-Jährigen erkranken jährlich fast ein Fünftel an einer psychischen Störung (Quelle: Bundespsychotherapeutenkammer BPtK). Diese Zahlen dürften mittlerweile sogar gestiegen sein.
Wenn Sie Unterstützung benötigen, vereinbaren Sie ein kostenfreies Erstgespräch. Ich begleite Sie gerne auf Ihrem Weg. Herzliche Grüße, Ihre Daniela Hendrych